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El Guinardó gehört zum Stadtteile Horta-Guinardó. Horta war bis 1904 ein eigenständiges Dorf. Benannt wurde es nach der Familie Horta. Im 17, Jahrhundert erreichte Horta seine Blütezeit, damals lebten zahlreiche adliche Familien und wohlhabende Kaufleute hier. In Horta befindet sich auch der älteste Park Barcelonas. Der „Parc del Laberint d‘Horta“. Wer mehr über den Park wissen möchte schaut am Besten bei Wikipedia vorbei. Da wir nicht dort waren, kann ich zu dem Park nichts sagen. Auf den Fotos bei Wikipedia sieht er allerdings recht interessant aus. Da wir recht zielsicher von der Metrostation zu unserem Ziel gelaufen sind, kann ich zum Ambiente des Stadtteils wenig erzählen. Ich kann mich nur noch daran erinnern, dass wir zu früh waren und uns erst einmal ein Cafe in der Nähe gesucht haben. Im Cafe waren hauptsächlich Einheimische, die uns freundlich gegrüßt haben. Der Cortado war stark und das Cornetto knusprig. Mehr kann ich nicht sagen. Wir sind kurz darauf die Straße entlang zu unserem eigentlichen Ziel gelaufen. Ich muss ja gestehen, dass ich von diesem Gebäudekomplex bis 2 Wochen vor Abreise nach Barcelona noch nie etwas gehört habe. Durch zufall habe ich in eine Reisesendung über Barcelona gezappt und bin dort hängengeblieben. Ein Segen! Das Hospital sollte man sich nicht entgehen lassen. Das Gelände, die Gebäude zeigen mal wieder Modernismus vom Feinsten. Was soll ich lange reden. Schaut einfach selbst. Wenn man so schaut, könnte man meinen, wir hätten nur schlechtes Wetter in Barcelona gehabt, dem war aber nicht so. Lediglich der zweite Tag, an dem wir recht viel angeschaut haben, war meist stark bewölkt bis regnerich und das ging schon morgens los. Pünktlich um 10:00 Uhr standen wir am Eingang und kauften unser Ticket. Der Andrang hielt sich in Grenzen. Anfänglich waren vielleicht 10 weitere Touris vor Ort. Im Inneren sah es erst einmal ganz anders aus als gedacht. Wow, war das nobel hier! Da lohnt sich ein Blick auf das Modell. So viele Gebäude im Hintergrund hatten wir nicht erwartet. Gespannt liefen wir durch die ersten Räume bzw. durch das erste Gebäude. Lasst uns gemeinsam einen Blick auf die schönen Fassaden werfen. Das Wetter wurde zum Glück etwas besser.. Ab und an trat sogar die Sonne durch die Wolken. Bei strahlendem Sonnenschein wären natürlich die Goldauflagen beser zur Geltung gekommen. Wir streunten etwas über das Gelände. Leider konnten wir nicht in alle öffentlichen Gebäude, da am Abend eine Veranstaltung hier stattfand und dafür schon mit den Aufbauarbeiten begonnen wurde. Da es genug zu sehen gab, haben wir es hingenomen. Fasziniert blickten wir auf die wunderschöne Architektur. Dieses harmonische Wirrwar aus Kuppeln und Türmchen war einfach nur schön anzusehen. An jeder Ecke schien es etwas neues zu entdecken zu geben. Keine Kuppel glich der anderen. Die kunstvollen Keramikmosaike glänzten in ihrer Vielfalt. Im nachgebauten Krankenzimmer-Trakt kamen wir aus dem Staunen nicht mehr heraus. Wie schon im aller ersten Schauraum den wir vorhin betreten hatten, waren wir wieder vom Glanz und der Anordnung der Kacheln total beeindruckt. Was für eine Liebe zum Detail. Dieser katalanische Jugendstil war wirklich etwas ganz besonderes. Schließlich entdeckten wir diesen Raum. Auch nicht uninteressant. So sahen wohl alle Räume vor ihrer Renovierung aus. Da haben die Restauratoren noch einiges vor sich. Es lohnt sich also immer mal wieder hier vorbei zu schauen. Da geht noch etwas. Wir mussten uns leider inzwischen etwas sputen, denn wir hatten ein Zeitfenster für die Sagrada Familia gebucht und waren hier schon länger als gedacht. Den Ausgang sollen wir über das Hauptgebäude, dem ehemaligen Eingang erreichen. Etwas wehmütig spazierten wir durch den Innenhof. Hier wären wir gerne etwas länger geblieben. Das ist der Nachteil von Zeittickets. Natürlich blieben wir in dem beeindruckenden Foyer etwas länger hängen. Am Haupteingang des des Hospitals de la Santa Creu i Sant Pau befindet sich das kapellenartige Verwaltungsgebäude mit einem großen Kuppeldach und einer beeindruckenden Eingangshalle mit Marmorsäulen und mosaikübersäten Decken, alles in einem traum von rosa. Ich denke, Männer hätten es da gerne etwas schlichter. Uns gefiel es sehr gut. Und obwohl wir knapp in der Zeit waren, schauten wir uns auch noch die obere Etage an. Zum Glück! Denn von hier aus hatte man zur einen Seite einen schönen Blick auf das Gelände und auf der anderen Seite zur Sagrada Familie, die sich auf der gleichen Sichtachse befindet. Mit diesem Blick endet unser Blick in diesen Stadtteil. Da wir nur im Hospital waren und anschließend recht zügig durch die Straße zu unseren Füßen gelaufen sind, kann ich nichts weiter zum Stadtteil sagen Ich glaube, er ist eine ganz gute Wohngegen.
Genannt wird das Hospital kurz „Hospital de Sant Pau“. Dieser Klinikkomplex ist von 1902 - 1911 vom gleichen Architekten wie der „Palau de la Musica Catalana", Lluis Domènech i Montaner im katalanischen Jugendstil, der Modernisme, erbaut worden. 48 unabhängig voneinander stehende Pavillons reihen sich um eine weitläufige Gartenanlage. Die Verbindungsgänge wurden in die Erde verlegt. Es hat ewig gedauert, bis das Hospital komplett erbaut war. Nachdem 1911 das Geld ausgangen war, stoppte der Bau. Die zweite Bauphase begann dann aber recht schnell 1912. Trotzdem dauerte es noch weitere 18 Jahre bis das Hospital von König Alfons XIII seiner Bestimmung übergeben wurde. Seit 1997 zählt das Hospital de Sant Pau zum Weltkulturerbe der UNESCO. Dies führte wahrscheinlich auch dazu, dass es seit dem aufwendig renoviert wurde. Seit 2014 beherbergt das Hospital ein Museum das besichtigt werden kann.
Infobox: Hospital Sant Pau: Öffnungszeiten + Infos Fotos: Hospital Sant Pau: